Krampus oder Knecht Ruprecht ?
Krampus, so wird er in Österreich genannt, hingegen in Deutschland ist er unter seinem Namen Knecht Ruprecht bekannt. Auch als Knecht Nikolaus oder Nickel, Pelznickel, Pelzmäntelchen, Hans Muff, Hans Trab (Elsass), zog er in pelzbesetzter Kleidung, oft mit einer Rute in der Hand und einem Sack voller Geschenke, aber auch Kartoffeln oder Kohlenstückchen für die unartigen Kinder, über der Schulter, von Haus zu Haus, von Tür zu Tür.
Ursprünglich war er der bärtige und vermummte Begleiter des heiligen Nikolaus, dessen Festtag, der 6. Dezember vielerorts schon im Mittelalter als Beschertag (an Stelle des 24. Dezember) für die Kinder begangen wurde. Im Verlauf der Entwicklung des Brauchtums wurde dieser Geselle bisweilen dem Heiligen gleichgesetzt, dann aber vom Nikolaus getrennt und schließlich zu einem selbständigen Geschenkebringer, der den Kindern am Nikolausabend (5. Dezember), Nikolaustag (6. Dezember) oder am Heiligabend als Weihnachtsmann oder Begleiter des Christkind seine Gaben beschert.
Die Figur Hans Trapp geht auf einen Hofmarschall des Kurfürsten von der Pfalz zurück, der Hans von Dratt hieß und seine Bauern im 16. Jahrhundert so drangsaliert hatte, dass er in Südwestdeutschland zum Kinderschreck geworden ist. In manchen Gegenden kennt man den Erbsbär, der in den Kämpfen zwischen Sommer und Winter in einem Zottelgewand aus Erbsenstroh auftaucht und begleitet von einem Engel und einem Teufel von Hof zu Hof zog.
Brauchtum – Krampus
Der Krampus verbreitet in der Zeit vor dem 6. Dezember (der Krampuszeit) alljährlich Angst und Schrecken. In der Zeit vor dem Fest des Heiligen Nikolaus finden vor dem 6. Dezember in den Ortschaften der Hohen Tauern die Krampusläufe statt. Der Krampus ist eine Art Teufel, der den Nikolaus begleitet um die Bösen zu bestrafen.
Im Gebiet u. a. des Nationalparks Hohe Tauern kommt der Heilige nicht nur mit einem Krampus sondern mit einer Gruppe von bis zu 10 Teufeln. Furchterregende Gesellen mit zwei Hörnern und grauslichen Fratzen erschrecken besonders die Kinder. Die Masken der Krampusse, Larven genannt, sind Zeugnisse für die hohe Kunstfertigkeit des Schnitzhandwerkes in der Tauernregion. Eine richtige Krampuslarve muss natürlich große Hörner haben. Der Schnitzer nimmt dafür zumeist die Hörner vom Ziegenbock, dem Steinbock oder Gämse.